Hochtief verlässt den ZDB

Der Zentralverband der deutschen Bauindustrie (ZDB) verliert ein wichtiges großes Mitglied, denn Hochtief steigt zum 31.12.2016 aus dem Verband aus.

 

Die HOCHTIEF AG beabsichtigt mit ihren Unternehmen zum 31. Dezember 2016 aus dem Arbeitgeberverband, dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB), auszutreten.

 

Als zuständige Gewerkschaft lehnen wir das Vorgehen des Vorstands ab. Dieser einseitige Rechtsakt wirbelt nicht nur die branchen- und sozialpolitischen Beziehungen durcheinander, er stellt auch einen tiefen Eingriff in Ihre persönlichen arbeitsrechtlichen und arbeitsvertraglichen Beziehungen dar.

 

Wir wissen nur zu gut, dass dieser Weg bei den Beschäftigten der HOCHTIEF AG große Verunsicherung auslöst. Wir als Industriegewerkschaft Bauen- Agrar-Umwelt (IG BAU) stehen für die Sicherung Ihrer Arbeitsplätze und streben die stetige Verbesserung der Arbeitsbedingungen an.

Die Betriebsräte der HOCHTIEF AG sehen die geplante Entscheidung ebenfalls mit großer Sorge. „Es ist nicht nachvollziehbar“, so Konzernbetriebsratsvorsitzender Klaus Leger, „warum die HOCHTIEF AG diesen Schritt der Verbandsflucht geht. Es ist eindeutig ein Schritt in die falsche Richtung.“

Nach Auffassung von Carsten Burckhardt, IG BAU-Bundesvorstandsmitglied und Mitglied im Aufsichtsrat der HOCHTIEF AG, muss die HOCHTIEF AG im Hauptverband der Deutschen Bauindustrie bleiben.

Mit einem Austritt beteiligt man sich an der Auflösung der bewährten Verbandsstrukturen und trägt zum Entstehen eines tarifpolitischen Flickenteppichs bei.

Was bedeutet das nun für die Beschäftigten der HOCHTIEF AG?

Mit dem Austritt der HOCHTIEF AG aus dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie gelten die bestehenden Tarifverträge nur noch in „Nachwirkung“.

Klartext:Läuft nach dem Austritt aus dem Arbeitgeberverband einer der Tarifverträge aus, so gelten die Regelungen des Tarifvertrags weiter (§ 4 Abs. 5 Tarifvertragsgesetz). (Dies ist von 2008 bis 2014 vom BAG verneint worden)

 

 

 

 

 

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